Robert-Koch-Institut

Studie zu häuslicher Gewalt in der Kritik

(2013/12) Mitte des Jahres geriet das Robert-Koch-Institut für eine Studie zu häuslicher Gewalt in die Kritik. Sie sei methodisch unsauber und falsch interpretiert. Hier noch einmal die Studie und die Reaktionen im Überblick:

Aufsehen erregte die Studie zunächst mit der Behauptung, Männer und Frauen seien nahezu gleich stark von häuslicher Gewalt betroffen. Massenmedial aufgegriffen wurde dann vor allem das Ergebnis, dass Frauen häufiger Täterinnen häuslicher Gewalt seien als Männer.

Scharfe Kritik erntete die Studie daraufhin u.a. von Frau Dr. Monika Schröttle. In einer detaillierten Stellungnahme schrieb sie: „Dieses Ergebnis, das seriösen nationalen und internationalen Befunden zur Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern in Paarbeziehungen widerspricht, ist ein Artefakt. Es beruht vor allem darauf, dass das eingesetzte Modul zur Abfrage von Gewalt keine differenzierte Erfassung von Schweregraden und Folgen von Gewalt im Geschlechterverhältnis erlaubt. Zudem berücksichtigen die Auswertungen und Interpretationen der Daten unzureichend den aktuellen Kenntnisstand der Forschung und Diskussion in Bezug auf Gewalt, Geschlecht und Gesundheitsfolgen, wodurch wichtige Hintergrundinformationen zur Einordnung der Daten fehlen.“

Das Robert-Koch-Institut kündigte eine kritische Überarbeitung der Studie(nergebnisse) an.