Bundesmodellprojektes DIWA

Unterstützung beim Ausstieg für Prostituierte

(2011/11) Seit September 2010 können sich Sexarbeiterinnen in Berlin im Rahmen des Bundesmodellprojektes „DIWA – Der individuelle Weg zu Alternative. Umstieg als Perspektive für Frauen in der Prostitution““ bei der beruflichen Neuorientierung unterstützen, beraten und begleiten lassen.

Denn der Weg aus der Prostitution ist schwierig: Nach wie vor mit einem Stigma belegt, ist für Sexarbeiterinnen die berufliche Umorientierung oft mit großen strukturellen Hürden verbunden. 

Zentral ist daher im Rahmen der Trainings die Vorbereitung auf den regulären Arbeitsmarkt und die Unterstützung bei Bewerbungsverfahren und Ämtergängen – oft sind die Mitarbeiter/-innen in den Jobcentern noch nicht genügend für die Thematik sensibilisiert, und der weiße Fleck auf dem Lebenslauf kann zum Problem werden. Darüber hinaus gibt es aber neben EDV-Schulungen, Bewerbungstrainings und anderem auch Gesundheitsworkshops – denn viele Prostituierte leiden unter psychosozialen Problemen, weil sie nachts arbeiten oder vor Familie und Freunden jahrelang ein Doppelleben führen müssen.

In einem Zeitraum von vier Jahren sollen vier Trainingsphasen durchgeführt werden. In verschiedenen Modulen, die an die Ressourcen und Kompetenzen der Frauen anknüpfen, werden die Teilnehmerinnen dabei auf den Umstieg vorbereitet. Die Bekanntmachung des Projekts erfolgt über Flyer, Plakate, die Website sowie durch die aufsuchendeBeratung. Bei Interesse klärt eine Erstberatung, ob die nötigen Voraussetzungen für einen Einstieg in das Projekt erfüllt sind: Das aktuelle Training wird von acht Frauen durchlaufen.
Berlin ist neben Nürnberg und Freiburg einer der drei Standorte, in denen das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanzierte Modellprojekt durchgeführt wird. Projektträger ist Goldnetz e.V. in Kooperation mit den Partnerinnen Goldrausch e.V., KONTOUR und Hydra e.V. – Treffpunkt und Beratung für Prostituierte.

weitere Informationen: