Institutionalisierte Phase

Seit 2003: Kontinuierlich verbessern

Seit Januar 2003 ist BIG als ständige Einrichtung etabliert und wird von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen gefördert.

Die Schwerpunkte der Arbeit von BIG e.V. konzentrieren sich jetzt auf:

  • Monitoring (stetige Beobachtung der Praxis);
  • Clearing (Problemanalyse/Problemklärung) und Konfliktvermittlung;
  • Entwicklung von Lösungsvorschlägen, um die bestehenden Rahmenbedingungen kontinuierlich zu verbessern;
  • Entwicklung weiterer Multiplikator(inn)enschulungen und Fortbildungskonzepte für Berufsgruppen, die mit häuslicher Gewalt befasst sind, sowie deren Realisierung.

Jetzt gilt es, beschlossene Maßnahmen umzusetzen und zu beobachten, ob es Hindernisse in der Praxis gibt, die in Handlungen einzelner Personen, im Verfahren oder in den Strukturen der jeweiligen Institution begründet sind.

Diese Erkenntnisse und Ergebnisse dienen dazu, in Abstimmung mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu initiieren.

2003 macht die BIG Hotline in der U-Bahn im „Berliner Fenster“ auf ihr Angebot aufmerksam.

2004 gelingt es, die Schauspieler der Tatort-Kommissare Boris Aljinovic, Dietmar Bär, Klaus J. Behrendt, Andreas Hoppe, Miroslaw Nemec und Peter Sodann für eine Großplakat-Kampagne zu gewinnen, ermöglicht durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB-Stiftung).

Ab Oktober 2005 kann die BIG Hotline auch proaktiv arbeiten: Nach einer polizeilichen Wegweisung des Täters bei einem Einsatz häuslicher Gewalt erhält die BIG Hotline von der Polizei per Fax die Telefonnummer der Frau, ihr Einverständnis vorausgesetzt. Die BIG Hotline nimmt dann von sich aus den Kontakt mit der betreffenden Frau auf und informiert und berät sie zu Unterstützungsmöglichkeiten.

2006 kann mit Hilfe der Finanzierung durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V., die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die BIG Prävention, zunächst als zweijähriges Modellprojekt, realisiert werden.

Im Frühjahr desselben Jahres werden Radiospots mit Statements gegen häusliche Gewalt und dem Hinweis auf Hilfemöglichkeiten durch die Schauspieler Boris Aljinovic, Dietmar Bär und Andreas Hoppe ausgestrahlt. Der Spot läuft auf den vier Berliner Sendern: RS2, Berliner Rundfunk, Star FM und Kiss FM.

Im Herbst 2006  starten E-Mail- und Chat-Beratung der BIG Hotline. Bei der Online Chat-Beratung „treffen sich“ die Klientin und die Beraterin virtuell in einem Chatraum des Beratungsnetzes. Dieser Chatraum ist nur für Klientin und Beraterin zugänglich, niemand anderes kann mitlesen. Bei der E-Mail-Beratung werden Informationen nicht als einfache E-Mail verschickt, sondern direkt auf dem Server in einem individuellen Briefkasten hinterlegt.

Ab Dezember 2007 verweisen Großaufkleber mit einem Motiv gegen häusliche Gewalt über den Türen von U-Bahn-Waggons auf die BIG Hotline. Sie wurden ermöglicht durch Spenden der Philip Morris GmbH, der Deutschen Telekom und der Degussa Bank.

2008 kann die Interventions- und Präventionsarbeit um einen wichtigen Aspekt ergänzt werden: BIG Koordinierung richtet den Fachbereich Täterorientierte Intervention ein.

Seit Beginn 2009 steht die Entscheidung für ein neues Corporate Design fest und geht einher mit einer Neubenennung: Die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e.V.) benennt ihre drei Einrichtungen BIG Koordinierung (vormals Interventionszentrale gegen häusliche Gewalt), BIG Hotline und BIG Prävention (vormals: Präventionsprojekt). Die wichtige Verknüpfung und Vernetzung der drei Einrichtungen soll mit einer neuen einheitlichen Außendarstellung betont werden. Publikationen und Homepage werden ab jetzt graphisch einheitlich gestaltet.

Ende 2009 kann die BIG Koordinierung ihr Angebot dank eines Fraueninfrastrukturprogrammes mit der neuen Koordinierungsstelle „Schutzmaßnahmen für Migrantinnen“ erweitern. Im selben Jahr baut sie mit einer Koordinatorin die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus.

Im November 2010 gewinnt eine Einrichtung von BIG e.V. erneut einen Preis für ihre beispielhafte Arbeit: Die Landeskommission Berlin gegen Gewalt verleiht der BIG Prävention den zweiten Präventionspreis.