Neue Broschüre

Antidiskriminierungsberatung in der Praxis

(2013/12) Der Antidiskriminierungsverband Deutschland hat Standards für eine qualifizierte Antidiskriminierungsberatung erarbeitet und nun veröffentlicht. Anhand konkreter Fallbeispiele gibt die Broschüre Tipps und Hilfen zum "Wie" der Beratung.

Der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) informiert:

„So lange Menschen sich alltäglich für ihr Menschenrecht auf Diskriminierungsfreiheit einsetzen müssen, ist es notwendig, niedrigschwellige Beratung und Unterstützung zu gewährleisten und das in angemessener Qualität“, kommentiert Birte Weiß, Vorständin des advd.

In diesem Sinne stellt der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) seine neue Publikation vor, die anhand konkreter Fallbeispiele wichtige Fragen zum „Wie“ von Beratung beantwortet:

  • Was versteht Antidiskriminierungsberatung unter Diskriminierung?
  • Was bedeuten inhaltliche Prinzipien wie Parteilichkeit, Mehrdimensionalität, Empowerment?
  • Wie funktionieren Interventionen wie Klagen, Testings oder Beschwerdebriefe und was ist dabei zu beachten?

Die Publikation richtet sich an eine breite Fachöffentlichkeit. „Wir hoffen mit unserer Veröffentlichung die Grundlage für eine fachliche Diskussion anbieten zu können, die über unseren Verband weit hinausgeht. Wir möchten interessierte Berater_innen erreichen, die Angebote aufbauen, aber auch politische Verantwortungsträger_innen und Menschen, die sich in vielfältiger Form in ihren Lebensumfeldern für Diskriminierungsfreiheit engagieren.“ beschreibt Daniel Bartel, Mitglied des advd-Vorstandes die Ziele des Verbandes.

Das Arbeitsfeld der Antidiskriminierungsarbeit ist noch relativ jung und entwickelt sich in den letzten Jahren kontinuierlich fort. Mit Interesse verfolgt der advd die bundesweiten Entwicklungen zu einer Ausweitung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für von Diskriminierung betroffene Menschen. So fördert die Antidiskriminierungsstelle des Bundes den Aufbau von bundesweit zehn Antidiskriminierungsnetzwerken, die perspektivisch Beratung anbieten sollen. Fünf Bundesländer haben bereits eigene Landesstellen eingerichtet, die selbst beraten oder Beratungsangebote koordinieren sollen und auch auf kommunaler Ebene entstehen auf öffentliche oder zivilgesellschaftliche Initiative hin neue Strukturen.

Neben einer angemessenen Ausstattung von Beratungsstellen ist jedoch auch zu klären, wie genau diese Antidiskriminierungsberatung in der Praxis aussehen soll. „Wir brauchen eine gemeinsame fachliche Verständigung.“ erklärt Daniel Bartel vom Antidiskriminierungsverband Deutschland. „Der advd möchte dafür seine langjährige Praxiserfahrung und fachliche Expertise einbringen.“

Umgesetzt wurde die Publikation von einem siebenköpfigen Redaktionsteam, das sich aus Berater_innen von fünf Beratungsstellen zusammensetzte und in Rücksprache mit allen Mitgliedsorganisationen arbeitete. In insgesamt 16 Kapiteln erhalten Leser_innen einen detaillierten Einblick in die Arbeitsprinzipien und Interventionsformen der Beratungsarbeit.

Aufbauen konnten die Autor_innen dafür auf dem 2009 vom advd veröffentlichten Eckpunktepapier „Standards für eine qualifizierte Antidiskriminierungsberatung“ sowie einer mehrteiligen internen Workshopreihe, die im Vorfeld des Schreibens unter Beteiligung aller Mitgliedsorganisationen stattfand.

Gefördert wurde die Publikation von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Rahmen des Programms „Offensive für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft“.

Die Publikation „Antidiskriminierungsberatung in der Praxis.“ kann als Printversion beim advd bestellt werden und steht als barrierefreie PDF zum Download bereit.